Didaktische Tricks für Deine Welpengruppe

Ok, zugegeben. Die Überschrift klingt ein wenig reißerisch. Denn mit Tricks meine ich natürlich nicht, dass Du Deine Kunden austricksen sollst. Allerdings gibt es zweifelsohne Techniken, die Deine Welpengruppe zu etwas ganz Besonderem machen.

Und zwar, weil sich Deine Kunden besser verstanden fühlen als bei Deinen Mitbewerbern und weil sie schlichtweg besser lernen: Die Techniken, die ich Dir hier gleich vorstelle, verfolgen nämlich genau diese Ziele:

Die Kunden in Deiner Welpengruppe sollen bessere Ergebnisse erzielen und sich wohler fühlen als bei Mitbewerbern. Denn genau dann wirst Du nicht nur weiterempfohlen, sondern begeistert weiterempfohlen.

Das verschafft Dir dann den Freiraum, Deine Preise so zu gestalten, dass Du als Hundetrainerin gut davon leben kannst und zufrieden in den Tag startest. Denn Du weißt, Deine Gruppenstunden haben Hand und Fuß.

Legen wir los!

Trick 1: Gib Deinen Teilnehmern Aufgaben, wenn sie gerade nicht dran sind

Es gibt immer wieder Situationen, in denen in der Welpengruppe gerade nur ein Teilnehmer dran ist. Damit die anderen Teilnehmer, die gerade zuschauen, weil sie erst danach an der Reihe sind, bei Laune bleiben, kannst Du diese drei Tipps anwenden:

Fokus auf Feedback

Die anderen Teilnehmer sollen sich überlegen, was der Welpenbesitzer, der gerade dran ist, besonders gut macht. Dabei sollen sie beachten, dass sie wirklich nur die Dinge benennen oder feststellen, die der Mensch auch wirklich tut.

Ein Ergebnis wie beispielsweise „Es hat gut geklappt“ ist nichts, was jemand tut. Die Frage ist: Warum hat es gut funktioniert? Was hat der Hundehalter dafür getan, dass es gut geklappt hat?

Diese Nebenübung hilft Deinen Kunden, genau zu erkennen, welchen wichtigen Beitrag sie selbst in der Hundeerziehung leisten und dass ein gut erzogener Hund kein Zufall ist.

Kein Blick zum Hund

Die „Kein Blick zum Hund“ -Übung soll Deine Teilnehmer dafür sensibilisieren, wie oft man gedanklich beim Hund ist. Das ist (da stimmst Du mir bestimmt zu) erstmal nichts Schlechtes. Es kann aber schwierig werden, wenn der Hund zu sehr im Fokus steht.

Gib Deinen Teilnehmern also mal die Aufgabe, während sie nur Zuschauer sind und ein anderer Welpenbesitzer eine Übung vormacht, kein einziges Mal zu ihrem Hund zu schauen.

Frag danach in der Feedbackrunde ab, wie es sich für sie angefühlt hat.

Standhaft bleiben

Häufig fällt unseren Kunden gar nicht auf, wie viel sie sich doch von ihrem Hund bewegen lassen. Der Hund will schnüffeln, sie gehen nahezu unbewusst einen Schritt in die Richtung der Schnüffelstelle, weil der Hund gerade zieht.

Ich habe mir bei Hundehaltern, die bei solchen Dingen sehr stark auf ihren Hund fokussiert gewesen sind, manchmal den Spaß erlaubt, einfach stehen zu bleiben. Teilweise waren die Menschen dann 50 Meter weg von mir und hatten sich darüber auch gar nicht gewundert.

Was in der Situation lustig anmutet, kann aber in der Erziehung des Welpen schwierig werden. Denn die Information, dass Hundeerziehung auch viel mit der Frage „Wer bewegt wen“ zu tun hat, fehlt den Hundehaltern am Anfang. Und dafür kannst Du sie mit der Übung „Standhaft bleiben“ sensibilisieren.

Besorge Dir ein paar Deko-Ostereier aus Plastik und ein paar Esslöffel. Während ein Gruppenmitglied eine Übung vormacht, sollen die anderen ihren Hund an der Leine haben und mit einer Hand den Löffel mit dem Ei halten. Du kannst es Dir bestimmt schon vorstellen: Nur, wer sich nicht überraschend zerren lässt, wird in der Lage sein, das Ei auf dem Löffel zu behalten.

Trick 2: Verpacke die Hausaufgaben geschickt

Ich nehme mal an, dass Du Deinen Kunden Hausaufgaben aufgibst? Wie läuft es denn so? Absolvieren Deine Kunden alle Übungen oder „vergessen“ sie die Hausaufgaben auch manchmal?

Damit Deine Kunden am Ball bleiben, darfst Du drei Regeln bei der Erklärung der Hausaufgaben beachten:

Sinn der Übung erklären

Ohne dass unsere Kunden verstehen, inwiefern die Übung einem großen Ziel zuträglich ist, wird sich keine Motivation einstellen. Daher erkläre ihnen immer, wofür die Übung gut ist und inwiefern sie zum Kursziel passt.

Übungszeit besprechen

Lege schon während der Stunde ganz genau mit Deinen Kunden fest, wann sie üben wollen. Am besten ist es, wenn Deine Kunden das Üben mit etwas, das sie ohnehin tun (beispielsweise Gassi gehen), verknüpfen.

Messbarer Erfolg

Es ist für die Motivation Deiner Kunden wichtig, dass sie selbst beurteilen können, ob sie auf dem richtigen Weg sind.  Deshalb benötigen sie messbare Erfolgskriterien.

Teile also die Übungen in Zwischenschritte auf oder stelle Deinen Kunden Checklisten zur Verfügung anhand derer sie ihren Fortschritt messen können.

Trick 3: Nutze die Methode des „umgekehrten Klassenzimmer“ (Inverted Classroom)

In der Welpengruppe sind doch immer wieder so Grundsatzthemen zu besprechen. Stubenreinheit, wie man einem Welpen beibringt, alleine zu bleiben oder auch Informationen zum Schlafbedürfnis von Welpen.

Nutze doch dafür mal die Methode des umgekehrten Klassenzimmers*!

Was meine ich damit: Üblicherweise siehst Du Deine Kunden 60 Minuten in der Woche. Das ist eine sehr wertvolle Präsenzzeit, die optimal genutzt werden sollte.

Damit diese Präsenzzeit dann auch bestmöglich genutzt werden kann, bietet es sich an, Deinen Kunden beispielsweise eine Welpenfibel zur Verfügung zu stellen, in der sie schon einmal sehr viel selbst nachlesen können.

Diese grundsätzlichen Themen zur Welpenerziehung werden dann also nicht mehr nur in der Welpenstunde vermittelt, sondern Deine Kunden eignen sich schon selbstständig Wissen an, dass sie dann gemeinsam mit Dir in der Stunde vertiefen können.

Die Zeit wird also besser genutzt, weil Du nicht alles immer ganz von vorn erklären musst. Stattdessen kannst Du auf verbliebene Fragen eingehen und das Wissen nochmal anhand der tatsächlichen Lebenssituation Deiner Kunden erläutern.

Du willst Dir gleich Deinen kompletten Leitfaden schnappen?

*https://dbs-lin.ruhr-uni-bochum.de/lehreladen/e-learning-technik-in-der-lehre/inverted-classroom/was-ist-inverted-classroom/

>
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner